Ratgeber Grippaler Infekt
Informationen für Betroffene und AngehörigeEin grippaler Infekt kann in der Regel über die Krankheitsgeschichte, die Symptomatik und die Untersuchung diagnostiziert werden. Bei einem grippalen Infekt treten die Symptome oft nacheinander auf und der Infekt verläuft im Gegensatz zur Grippe, die zumeist recht plötzlich auftritt und auch oft länger dauert, in mehreren Stadien. Typische Symptome wie Schnupfen, Husten, Hals- und Kopfschmerzen, die sich nach und nach entwickeln, sprechen für die Diagnose eines grippalen Infektes, die schließlich auch mit einer körperlichen Untersuchung bestätigt werden kann.
Generell kann der grippale Infekt von der Grippe aufgrund des längeren Verlaufs und der ausgeprägteren Symptome abgegrenzt werden.
Diagnose eines grippalen Infekts
Die Diagnose eines grippalen Infekts erfolgt in der Regel rein klinisch. Das heißt, die Diagnose erfolgt anhand der für einen grippalen Infekt typischen Symptome in Verbindung mit einer körperlichen Untersuchung. Zur Diagnose gehört das Abhorchen von Bronchien und Lunge ebenso wie die Betrachtung von Rachen, Nase und Ohren.
Differenzieren wird der Arzt bei der Diagnose des grippalen Infekts, ob es sich eventuell um eine „echte“ Grippe, die Influenza, handelt. Eine Erstinfektion mit Herpesviren kann bei Kindern beispielsweise ähnlich wie ein grippaler Infekt verlaufen, ebenso wie Masern, Ringelröteln oder Varizellen.
Diagnose eines grippalen Infekts: Symptome
Die Inkubationszeit, der Zeitraum von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen, beträgt bei einem grippalen Infekt etwa zwei bis acht Tage. Die Symptome eines grippalen Infekts laufen dabei innerhalb gewisser Phasen ab.
Ein Kratzen im Hals wird meist zuerst wahrgenommen, wozu sich Schluckbeschwerden und Halsschmerzen, sowie Frösteln gesellen können. Parallel brennt und kitzelt es oft in der Nase und ein leichter Druck im Kopf macht sich bemerkbar. Nach gut zwei Tagen ändern sich diese Symptome des grippalen Infekts und gehen in die nächste Phase über.
Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit und Abgeschlagenheit, nicht selten von Fieber begleitet, plagen den Patienten meist für vier bis fünf Tage. Um etwa den sechsten Krankheitstag kann sich auch Husten entwickeln. Nach etwa einer Woche, selten erst nach 14 Tagen, ist der grippale Infekt in der Regel überstanden.
In manchen Fällen kommt es bei einem grippalen Infekt zu Komplikationen: ein Übergreifen der auslösenden Viren auf Bronchien, Gehörgang, Kehlkopf oder Stirnhöhle, wo sie zu Entzündungen (Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Kehlkopfentzündung) führen können. Da ein grippaler Infekt die Immunabwehr schwächt, können sich auch bereits vorhandene, vom Körper für gewöhnlich erfolgreich abgeblockte Bakterien, ausbreiten und zu zusätzlichen bakterielle Infektionen, den sogenannten Superinfektionen, führen.
Diagnose eines grippalen Infekts: Differenzierung zur Grippe
Grippaler Infekt oder doch „echte“ Grippe? Die typischen Symptome wie Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichtes Fieber könnten auch auf die Diagnose einer Grippe (Influenza) hinweisen. In den meisten Fällen handelt es sich allerdings nicht um eine Influenza, sondern um einen grippalen Infekt. Der grippale Infekt läuft in der Regel sanfter als eine echte Grippe.
Die Diagnose für einen grippalen Infekt oder eine Grippe lässt sich anhand der Ausprägung der Symptome stellen. Während ein grippaler Infekt meist mit einer langsamen Verschlechterung einhergeht, sich also über mehrere Tage entwickelt und meist nach etwa einer Woche überstanden ist, geht die Influenza meist mit einer raschen Verschlechterung, heftigen Symptomen und einem längeren Krankheitszeitraum von bis zu 14 Tagen einher.
Judith Schomaker
Der Übertragung eines grippalen Infektes erfolgt über die eingeatmete Luft, in der sich die Viren über kleine Teilchen verbreiten. Dabei wird das Sekret der an einem grippalen Infekt Erkrankten zum Beispiel beim Husten vernebelt und gelangt so in die Luft.
Zumeist beginnt die Infektion über Mund oder die Nase und verbreitet sich dann über die Atemwege. Ist die Übertragung der Auslöser eines grippalen Infektes einmal erfolgt, fangen diese an, sich zu vermehren. Kann das Immunsystem die Erreger nicht eliminieren, kommt es zur Entstehung eines grippalen Infektes. Dies kann vermehrt auch durch die kältebedingte schlechtere Durchblutung der Atemweg verursacht sein.
Der grippale Infekt ist von der sogenannten echten Grippe abzugrenzen. Zwar werden beide durch Viren verursacht, die Grippe jedoch wird vom Influenza-Virus verursacht und kann schwerer verlaufen. Ein grippaler Infekt bezeichnet eine Infektion der Atemwege, dabei kann die Nase, der Hals und die Lunge – hier insbesondere die Bronchien – betroffen sein. Die Symptome wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten können einzeln auftreten, aber auch gemeinsam.
Der grippale Infekt trifft oft Kinder, deren Immunsystem noch nicht komplett ausgebildet ist, oder immungeschwächte Menschen. Grippale Infekte treten vermehrt in der zweiten Jahreshälfte auf, da nicht nur die Immunabwehr wetterbedingt häufig geschwächt ist, sondern die Viren sich bei kaltem Wetter gut vermehren können.
Eine ursächliche Therapie ist nicht möglich, da die Erreger viralen Ursprungs sind. Das Ziel der Therapie eines grippalen Infektes ist es vor allem, die Symptome zu lindern. Dampfbäder und Medikamente können bei der Lösung des Schleims unterstützen, Nasensprays den Schnupfen oder Tabletten die Kopfschmerzen lindern. Davon abgesehen, kann ausreichend Ruhe dem Immunsystem helfen, die Viren zu bekämpfen.
Antibiotika werden bei einem grippalen Infekt meist nur eingesetzt, wenn es zu einer Superinfektion unter Beteiligung von Bakterien gekommen ist. Auch eine Impfung kann im Gegensatz zur Grippe einem grippalen Infekt kaum vorbeugen, da es viele unterschiedliche Erreger gibt.